Freitag, 25. November 2011

Verhaltene Aufbruchstimmung im maghrebinischen Tunesien - 23.11.2011

Verhaltene Aufbruchstimmung im maghrebinischen Tunesien
Bei den säkular eingestellten Mittelklasse-Frauen bleibt die Angst vor der gemäßigten, islamistischen Ennahda-Partei

Deutsch-Zeit auf den Punkt aus Berlin von Jürgen Deutsch

Nach der ersten freien und geheimen Wahl, Ende Oktober, tagte am 22.November 2011 erstmals die verfassungsgebende Versammlung im Municipal Le Bardo in Tunis. Von den Tunesiern wird eine Dreier-Koalition erwartet: bei der, Hamadi Jebali, von der gemäßigten
islamistischen Ennahda-Partei, Regierungschef werden soll und Mustapha Ben Jaafar, von der sozialistischen, Ettakatol, Vorsitzender der verfassungsgebenden Versammlung wird. Moncef
Marzouki, vom linksnationalen Kongress für die Republik (CPR) der künftige tunesische Staatspräsident. Die stärkste Fraktion der verfassungsgebenden Versammlung stellt die konservativ, gemäßigte islamistische Volkspartei, Ennahda, gefolgt von CPR und der Ettakatol. Die Ennahda-Partei bündelt die konservativ, islamistischen Kräfte im Land, die von Ben Ali, zusammengepresst, unterdrückt und die Partei verboten war. Das die Ennahda als stärkste Volkspartei aus den Wahlen hervorging, ist im Grunde eine gesunde Entscheidung so können die Reformer und Pragmatiker von den Fundamentalisten getrennt werden. Die Partei macht aber den eher säkular eingestellten Mittelklasse-Frauen Angst. Die Ennahda sagt: dass die Frau frei entscheiden kann, wie sie, in der Öffentlichkeit und am Arbeitsplatz, ihren Kopf bedeckt. Toleranz im Miteinander der Menschen wird die Sorgen der Frauen vor einer Bevormundung durch die regierende Ennahda-Partei verblassen lassen. In der Regierungs-Koalition eingebunden kann die Ennahda beweisen, dass sie eine den Menschen dienende, gerechte, fortschrittliche, demokratische Politik umsetzt.


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