Freitag, 23. März 2012

Berlin-Taxi im Straßenmeer - 23.03.2012

Berlin, lieben oder lassen, gleichgültig, nee! Von Jürgen Deutsch


Berlin-Taxi im Straßenmeer
Ein Droschkenkutscher hat was zu erzählen

„Kommen Sie erst mal rein „ tönt der Taxi-Chauffeur, mit freundlicher Stimme, dem Fahr-
gast zu, der eilig in das TAXI steigt. Eine Insel der Ruhe inmitten der tobenden Straße. Draußen quietschen Bremsen, bahnt sich die Feuerwehr mit lautem Tütata ihren Weg. Im TAXI erklingt klassische Musik.
Eine Berlin-TAXI-Fahrt sollte ein „Erlebnis-Spiegelbild Berlins“ sein. Und beim Fahrgast in positiver Erinnerung nachwirken. Denn ein Taxi-Chauffeur und sein Fahrgast stehen in einer gewollten Abhängigkeit zu einander. Der Fahrgast will von A nach B und der Taxi- Driver als Brotverdiener. Somit ist die „Berliner Droschke“ ein Mikrokosmos. Während der Fahrt wird entweder Englisch oder Französisch gesprochen – zu einem Großteil auch Deutsch. Ein weiteres Phänomen ist, dass eine Vielzahl ausländischer Fahrgäste, das Andere, junge und weltoffene Berlin zu schätzen wissen. Londoner sagen ganz spontan, Deutschland sei die „Wirtschaftsdampflok“ Europas und das mit Überzeugung in der Stimme. Daneben werden immer wieder fünf deutsche Wesenszüge von den internationalen Fahrgästen, während des Gedankenaustauschs, angesprochen. Die da sind: Ordnung, Fleiß, Disziplin, Aufrichtig- und Gradlinigkeit, die aber wegen der jüngsten Vergangenheit auf der Negativ-
liste stehen. Draußen, in der Welt aber dringend gebraucht werden, damit die Menschen in der Gesell- schaft funktionieren sagte, ein Shanghaier Prof. im „Heidelberger Hochdeutsch“ der
anlässlich der Fußball Weltmeisterschaft 2006, das Berliner Olympiastadion besuchte. Ein weiteres Indiz für die Beliebtheit Berlins, in der Welt, ist dass in jüngster Zeit immer mehr Israelis aus Tel Aviv und Palästinenser aus Ost-Jerusalem, dem strahlkräftigen Berlin mit ihrem Besuch die Ehre geben – sich im Fahrgespräch, positiv lächelnd, über Deutschland äußern. Der aufrichtige Gedankenaustausch während des Kutschierens ist bedeutend für das gegenseitige Verständnis beider Völker – Schalohm / Friede / Salem.

Europäische und deutsche Fahrgäste zu chauffieren ist die Normalität. So finden immer häufiger Südamerikaner den Weg ins aufstrebende Berlin. Da erfährt ein aufmerksamer Taxi-
Fahrer, im wahrsten Sinne des Wortes, das positive Berlin-Gefühl seiner Fahrgäste. Die Stadt wird von den Weithergereisten als sauber, tolerant und kreativ wahrgenommen.

Ein Berliner Taxi-Kutscher ist nicht aufdringlich. Er spürt, ob der Mensch auf dem Rücksitz einfach nur aus dem Fenster blicken will oder lieber reden möchte. Manche machen auch den „Otto“ weil sie in weiblicher Begleitung sind, den Taxi-Fahrer als privaten Chauffeur behandeln. Mit denen kommt ein geschulter Kutscher auch zurecht.
Irgendwann steigen die wieder aus. Ihre Spuren aber hinterlassen die anderen.


Jürgen Deutsch (Blogger)

Dienstag, 20. März 2012

Tunisian-German theater dialogue / "Memorie et retraite" - 21.03.12

Citizens Journal
Deutsch-Time

The caged outrage looks with one eye through the bars of Deutsch, Jürgen


Tunisian-German theater dialogue

Drama presentation ... "Memoire et retraite" by Meriam Bousselmi, Urlesung in
German and a subsequent conversation in Arabic and German, with translation at
03.03. in the studio of the Academy of Arts, Berlin.

Deutsch-time at the point Berlin by Deutsch, Jürgen

It's finally here - late, but better late than never - arrived in Athens on the Spree (Berlin)! A young (28) beam-strong Tunisian playwright (dramas) races to the studio
entrance ADK, Meriam Bousselmi from the capital Tunis. The game, "Memory and Retirement"
(Memories retired) brings after a long wordless respect of the Son to the Father "means the boards, the world," the charge of the. After a long search speechlessness discouraged the son of a lawyer who is suing him and his father wants him to have fathered him. The son of a poet who is now silent, because his father, whom he holds responsible, is forgetful, and his thoughts wander, and it ends up no longer shared memories there.

The playwright Bousselmi says that she is talking out of their native language, French and English. She wants to learn German in order to better immerse themselves in the German soul. With her playing "rough draft de vie" her 2007 literary prize of the Arab Fund for Arts and Culture was awarded in Lebanon.
2012 (6/7 April-July) it is Berlin Fellow of the Department of Performing Arts of ADK in Berlin. The German Urlesung the game was done in cooperation with the publisher, Hartmann & Stauffacher. All rights to the publisher.
The theater audience is enthusiastic Berliners' Retirement Memory and "the drama safe" Coming soon to this theater "to watch. Berlin is waiting on it!


Deutsch, Jürgen

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Sonntag, 4. März 2012

Tunesisch-deutscher Theaterdialog / Akademie der Künste, Berlin - 05. 03. 2012

Bürger Journal
Deutsch-Zeit

Die eingesperrte Empörung blickt mit einem Auge durch das Gitter von Jürgen Deutsch


Tunesisch-deutscher Theaterdialog

… Dramavortrag „Memoire et retraite“ von Meriam Bousselmi, in deutscher Sprache
und anschließendem Gespräch in Arabisch und Deutsch, mit Übersetzung am 03. 03.
im Studio der Akademie der Künste

Deutsch-Zeit auf den Punkt aus Berlin von Jürgen Deutsch

Sie ist endlich da – Late, but better late than never – in Spree-Athen angekommen! Eine junge (28) strahlkräftige tunesische Stückeschreiberin (Dramen) durcheilt den Studio-Eingang
der ADK, Meriam Bousselmi, aus der Hauptstadt Tunis. Das Spiel, „Mémoire et retraite“
(Erinnerungen im Ruhestand) bringt nach langem wortlosem Respekt des Sohnes gegenüber dem Vater die Anklage auf die „Bretter die, die Welt bedeuten“. Nach langer mutloser Sprachlosigkeit sucht der Sohn einen Anwalt auf, der sein Vater ist und will ihn verklagen, dass er ihn gezeugt hat. Der Sohn ein Dichter, der bald wortlos ist, weil der Vater, den er verantwortlich macht, vergesslich wird und seine Gedanken abschweifen und es am Ende keine gemeinsamen Erinnerungen mehr gibt.

Die Dramatikerin Bousselmi sagt, dass sie außer ihrer Heimatsprache, Französisch und Englisch spricht. Deutsch will sie lernen, um besser in die deutsche Seele eintauchen zu können. Mit ihrem Spiel „Brouillon de vie“ wurde ihr 2007 der Literaturpreis des Arab Fund for Arts and Culture im Libanon verliehen.
2012 (6./7. April-Juli) ist sie Berlin-Stipendiatin der Abteilung Darstellende Kunst der ADK, Berlin. Die Urlesung des deutschen Spiels geschah in Zusammenarbeit mit dem Verlag, Hartmann & Stauffacher. Alle Rechte beim Verlag.
Das theaterbegeisterte Berliner Publikum wird das Drama „Mémoire et retraite“ sicher „Demnächst in diesem Theater“ anschauen können. Berlin wartet drauf!


Jürgen Deutsch

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Dienstag, 28. Februar 2012

... Bundesampel, eine baldige Deutschland Option - sozial-liberale-fortschritts Koalition? - 29. Februar 2012

Bürger Journal
Deutsch-Zeit


Die eingesperrte Empörung blickt mit einem Auge durch das Gitter von Jürgen Deutsch


… Bundesampel, eine baldige Deutschland Option –
sozial-liberale-fortschritts Koalition?

Schon einmal, 1969, war die Präsidentenwahl in Deutschland wegbereiter. Der Sozial-
demokrat, Gustav Heinemann, mit seiner Wahl war der Weg frei zur ersten sozial-
liberaler Regierungskoalition im Westen Deutschlands.

Deutsch-Zeit auf den Punkt aus Berlin von Jürgen Deutsch

Nach dem vollzogenen Rücktritt Wulffs, eröffnet sich für die „FDP-Boygroup“ eine historische Chance die Glaubwürdigkeitskrise, bei den Menschen im Lande, zu überwinden. Indem die FDP-Vordenker mit dem „Mut der liberalen Zukunft“ den Regierungsaustritt wagen und die Bundesampel schalten.

Ein Blick zurück: Alles kam, weil die Liberalen, Heinemann, mit zum Bürgerpräsidenten wählten. Genauso oder Ähnliches wäre auch jetzt wieder möglich – wenn die FDPler den Zeitgeist spürten und den Aufbruch zur erneuten – für die FDP besser laufenden – Regierungsbeteiligung wagen. Hin zur sozialliberalen, fortschrittlichen Regierungskoalition
(Rot, Gelb, Grün). Die für Gemeinwohlsinn und pragmatischer Wirtschaftsgerechtigkeit steht. Dieser FDP-Schritt wäre „Gut“ für das große Deutschland. Es wären gar nicht so neue Ideen, die den Liberalismus kennzeichnen: Freiheit für den Einzelnen, nicht aber auf Kosten der Gesellschaft, für Bürgerrechte und –pflichten, für das Recht auf Bildung, für das Recht der Unternehmer Gewinne zu machen, aber nur nicht ohne die Sozialausgewogenheit des Vermögenden zu berücksichtigen.

Das Szenario ist vorbereitet. Nun braucht es den Mut der FDP-Spitze. Die Duplizität des Geschehens ist gegeben. Jetzt wartet das konfliktreiche Deutschland darauf, dass die FDP-Spitze die Bundesampel – zum Wohle der Menschen draußen – schaltet. Damit im Reichstag
die betonierte Unionspolitik abgelöst, ein neues Denken einkehrt, der Gemeinwohlsinn und sozialliberale, fortschrittliche, pragmatische Wirtschaftgerechtigkeit vorherrscht

Jürgen Deutsch

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Sonntag, 26. Februar 2012

LIBERALEN (F)EHLT (D)IE (P)OTENZ - 26. Februar 2012

Bürger Journal
Deutsch-Zeit

LIBERALEN (F)EHLT (D)IE (P)OTENZ

Wirtschaftsminister Röslers & Generalsekretär Dörings, „Wachstum für alle“ –
altbackene, keine den Menschen im Lande, überzeugende Duo-Politik
Die 93 Fraktionssitze der Liberalen sind bis heute nicht mit Fachkompetenten besetzt

Deutsch-Zeit auf den Punkt aus Berlin von Jürgen Deutsch

Pures wirtschaftliches Wachstum, wie zu Ludwig Erhards Zeiten, ist nicht mehr erstrebens-
wert. Sozialgerecht sollte es sein, umweltfreundlich, und die Beschäftigten mit einbeziehen. Immer mehr Menschen haben den Eindruck, dass die Steigerung des Wachstums, wie es der Wirtschaftsminister predigt, bei ihnen nicht ankommt und nur die Gewinne der Konzerne vermehrt. Der Wachstumszweifel hat bei den Bürgern Hochkonjunktur. In den letzten zwei Jahren boomte die Wirtschaft, doch nur verdient daran haben die Unter-
nehmer und Vermögende. Die Entlohnung der Beschäftigten kommt bis heute nicht von den Dumpinglöhnen weg. Obwohl heute mehr erwirtschaftet wird als noch vor zehn Jahren.

Altbackenes von Rösler & Döring ist die Ein-Thema-Politik „Wachstum für alle“. Schon der ehemalige FDP-Chef Westerwelle, ging mit dem Ein-Thema „Mehr Brutto vom Netto“ bis zum Niedergang der Freidemokraten um. Wo einst „Steuer“ im Lande wirken sollte macht jetzt „Wachstum“ die Runde. Sieht so der Aufwind der Liberalen aus? Das Duo glaubt, dass Idealwort gefunden zu haben, das über alle Politikbereiche greift: Wirtschaft, Bildung, Forschung und bis hin zur Familie. In der FDP sollte wieder mehr über die Erfolgsgeschichte des „Deutschseins“ gesprochen werden. Und dem Bürger zumuten über Einsparungen, Subventionsabbau und auch etwas höhere Steuern auf große Gewinne, Vermögen zu reden. Sich trauen über Dinge zu Reden was „Gut“ für das Ganze ist – statt immer nur die Klientel und Einzelinteressen (Hotelsteuer) aufzurufen. Deutschlands hoher Lebensstandart kostet Geld, dass geht nicht mit Steuersenkungen – auch nicht auf Pump. Das Schuften ohne fairen Lohn (Dumpinglöhne) muss endlich passé sein, wenn 5 Sterne Manager 20 Prozent mehr Geld verdienen, sind 2 Prozent Lohnerhöhung nicht hinzunehmen – viel zu wenig. Es ist das Gemeinwohl und die Sozialpartnerschaft zwischen Unternehmer und Gewerkschaften, die Deutschland in der Vergangenheit besser hat aussehen lassen als in anderen Ländern. Dem Duo sollte es gelingen die Basis von der Dringlichkeit – nicht nur einer Klientel – zu überzeugen, dass, das Gemeinwohl im konfliktreichen Deutschland anzupacken ist. Das heißt für die Wirtschaftsgerechtigkeit streiten – auch das Auslaufen der Leih- und Zeitarbeit betreiben, die für schwierige wirtschaftliche Zeiten gedacht waren.

Bei den Freidemokraten kommt es vor allem darauf an den Menschen im Lande wieder Mut zur Politik-Beteiligung zu machen. Parteilose, Protestler, Bürgerforen und kreative Bürger (Blogger) mit Gemeinwohlsinn könnten der FDP – wenn diese Gruppen angesprochen und politisch einbezogen werden – wieder Leben einhauchen. Außerdem muss ein wirklicher, origineller FDP-Durchstart her – kein Ein-Thema „Wachstum“ – bis hin zum Regierungsaustritt.

Die 2009er angebliche Liebeshochzeit ist der eigentliche Grund für den Abstieg der Liberalen.
Das FDP-Duo sollte sich dem wiederentdeckten SPD-Wirtschaftspragmatismus des Olaf Scholz (Hamburg), Kurt Beck (Rheinland-Pfalz) und dem SPD-Chef Sigmar Gabriel an-
nähern und ebenfalls mit der Wirtschaft kooperieren – zur Zufriedenheit der Gewerkschaften und Arbeitnehmer/innen. Weil das Investieren in Arbeitsplätze das erfolgversprechende Modell – bei leistungsgerechtem Lohn – ist. Und die Bürger sich mit dem neuen sozial-
liberalen Wirtschaftgerechtigkeitsprofil anfreunden können – so der FDP Glaubwürdigkeit und Sympathie beim Wähler einbringen.

FAZIT

Die bestehende Spaltung in unserer Gesellschaft zwischen der Wirtschaft und nötiger sozialer Arbeitnehmersicherheit, sollte möglichst von der FDP-Spitze aufgegriffen und thematisiert werden. Dann klappt es auch wieder mit dem Wähler?
Die Liberalen brauchen einen Schuss pragmatische Sozialdemokratie a la, Sigmar Gabriel, sowie den schnellen Austritt aus der Klientel-Politik – hin zum Gemeinwohl, sozialliberale Wirtschaftsgerechtigkeit.


Jürgen Deutsch

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Mittwoch, 15. Februar 2012

Bürger Journal/Deutschlandhalle und Berliner Sportpalast futsch "Krückes" Sportpalastwalzer aber bleibt! - 09. Februar 2012

Bürger Journal
Deutsch-Zeit



Berlin, lieben oder lassen, gleichgültig, nee! von Jürgen Deutsch


Deutschlandhalle und Berliner Sportpalast futsch
„Krückes“ Sportpalastwalzer aber bleibt!

Reinhold Habisch, genannt Krücke, ist das Letzte Berliner Original


Deutsch-Zeit auf den Punkt aus Berlin von Jürgen Deutsch

„Krücke“ wurde 1911 mit seinen auf zwei Fingern gepfiffenen Pfeifverzierungen zum Walzer „Wiener Praterleben“ (Komponist, Translateur) für alle Ewigkeit zum Berliner Sixday Original. Noch heute ist der Sportpalastwalzer die Erkennungsmelodie für 6-Tagerennen, weltweit. „Krückes“ Sportpalastwalzer ist untrennbar mit ihm ver-
bunden. Geboren am 08. Januar 1889 wuchs er in einer Mietskaserne am Straußberger Platz, einem proletarischen Berliner Bezirk, Friedrichshain, auf. Ganz in der Nähe be-
gegnete Alfred Döblin, seine Milieu-Typen und erführ von ihren tragischen Geschichten für seinen Welt-Roman „Berlin-Alexanderplatz“.
Bis 1905 träumte Reinhold davon ein großer Radrenn-Pedaleur zu werden. Sein Traum endete jäh, mit dem Sturz auf regennasser Fahrbahn und wurde dabei von einer heran- nahenden Straßenbahn überfahren. Seine übergroße Begeisterung zum Radsport und sein mit Sarkasmus gepaarter Berliner Jargon, mit „Herz und Schnauze“, halfen ihm, seine Behinderung, zeitweise zu überwinden. Der 16jährige Reinhold hatte auch nichts gegen seinen baldigen Spitznamen „Krücke“. Als Radsportler vor dem „Nudeltop“ in Treptow (eine fast kreisrunde Radrennbahn, mit supersteilen Kurven) seine Unterarm-
krücke in einem Baum versteckten und Reinhold nach seinem lauten, empörten Brüllen: „Meene Krücke, jebt ma meene Krücke wieda!“ von diesem Moment an, seinen Spitz-
namen „Krücke“ weghatte.
Ende der 1950ziger und Anfang der 60ziger Jahre gingen im damaligen West-Berlin, mit dem Sixday-Veranstalter, Hans Preiskat – pro Winterbahnsaison – zwei 6-Tage-
rennen an den Start. Zum Saisonbeginn des Rundenkarussells in der 1957 wiederaufge-
bauten – 16000 Zuschauer fassenden – Deutschlandhalle und am Ende des 6-Tage Renn-
kalenders im ehrwürdigen Berliner Sportpalast, in Schöneberg, Potsdamer Straße 72/73
mit seinem damaligen Straßenstrich. In der Toreinfahrt ist heute eine Gedenktafel der Traditionsarena zu bestaunen. In seinem gesponserten „Wurzelpeter“ Trikot (Kräuter-
likör) war „Krücke“ – gemeinsam mit den 6-Tage Pedaleuren – in beiden Sportarenen
der Publikumsliebling. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die billigen Stehplätze auf dem „Heuboden“, über der Steilkurve, im Berliner Sportpalast. Hier amüsierte und verfolgte das radsportbegeisterte Milieu das Renngeschehen. Die Sportbegeisterung schlug höher wenn während der 6-Tage, Siegermannschaften, nach der 1-Stundenjagd, Bierkästen für den „Heuboden“ spendierten.
Im Sommer 1958 begegnete ich „Krücke“ das Erstemal im Vereinslokal der Kreuz-
berger Rvg. von 1889, in der Pücklerstraße 33 (Eisenbahn Markthalle), in dem ich als
14jähriger Radrennfahrer, Mitglied war. „Krücke“ gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg
der Renngemeinschaft Rennhahn an, die sich in der westlich – vom Kottbusser Tor aus – gelegenen Reichenberger Straße befand und nach dem Krieg der Kreuzberger Rvg.
beitrat.
1961 gewannen die Kreuzberger Jugendfahrer – so bezeichnete man die damaligen unter 18jährigen Radrennfahrer – Wiemer, Deutsch, Poltrock und Gehrmann, die 50 Km „Vierer Mannschaft Straßen Jugend-Meisterschaft“, auf der Straße des 17. Juni, vor dem stark fahrenden Gegner „Zugvogel“. „Krücke“, in seinem Sponsorentrikot
„Wurzelpeter“ gekleidet, am Ernst-Reuter-Haus stehend, gratulierte uns, vor dem im Hintergrund parkenden – mit Werbung „Kölner Schmelzflocken“ beschriftet – VW-Vereinsbus, als Erster. Was wir als 18jährige alle ganz toll fanden.

Das 53. Berliner 6-Tagerennen (1964) erlebte „Krücke“ nicht mehr. Bis zu seinem Ab-
leben wohnte er in SO36, der Kreuzberger, Lobeckstraße 82.

Berlin verlor mit „Krücke“ eines seiner letzten Originale. „Pump ma mal Deen Kopp, ick will meene Schwiejamutter een Schreck injaren“, det war „Krücke“ wie er leib- und lebte.

Jürgen Deutsch

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Schon mal dagewesen - damals wertlose Anleihen, heute gute Steuergroschen! - 15. Februar 2012

Bürger Journal
Deutsch-Zeit

Die eingesperrte Empörung blickt mit einem Auge durch das Gitter von Jürgen Deutsch


Schon mal dagewesen – damals wertlose Anleihen,
heute gute Steuergroschen!

Angesichts der Bemühungen deutscher Demokraten um die europäische Schuldenkrise und deren Bewältigung ist es angebracht sich an die erste bombastische deutsche Schuldenkrise zu erinnern

Deutsch-Zeit auf den Punkt aus Berlin von Jürgen Deutsch

Nach dem „Ersten Weltkrieg“ übernahm die erste demokratische Regierung in Deutschland ein dramatisches Schuldenerbe. Um dem Herr zu werden setzte die Weimarer Republik die erste große Finanz- und Steuerreform in der deutschen Geschichte durch. Eine Steuer auf Vermögen und Grundbesitz. Die fatalen Schulden der deutschen Kriegsfinanzierung waren der Grund. Kaiser Wilhelm, hatte den 1.Weltkrieg durch wertlose Anleihen finanziert, weil es keine Kapital-, Reichen- und Großgrundbesitzsteuer gab.

Genau andersherum, über höhere Steuern hatten Briten und Franzosen ihre Kriegskosten beglichen – auch die dortigen Rüstungskonzerne hatten höhere Steuern zahlen müssen. In Wilhelms Deutschland wurden die Gewinne der Rüstungskonzerne weitgehend geschont. Folglich stieß die demokratische Weimarer Regierung auf den hässlichen Widerstand der Vermögens- und Grundbesitzer. Wegen der Steuerreform finanzierten die Großgrundbesitzer, die deutsche Schwerindustrie über die deutschnationale Presse eine gewaltige Hetzkampagne gegen den ersten Reichsfinanzminister der Weimarer Republik, Matthias Erzberger. Mit der Folge, dass der Reichsminister Erzberger, von zwei deutschnationalen Offizieren 1921 er- schossen wurde.

FAZIT

Damals wurden dem Volk, indem an das nationale Gewissen appellieren, für Wilhelms Krieg wertlose Schuldscheine aufgeschwatzt und die Untertanen holten die letzte Goldmark aus ihrem Sparstrumpf. Die ostelbischen Großgrundbesitzer und Rüstungskonzerne aber strichen gigantische Gewinne ein.

In der jetzigen europäischen Schuldenkrise wird der andauernde Euro-Währungskrieg
- wie zu Kaiser-Zeiten – vom deutschen Steuerzahler finanziert. Und erneut werden die Verursacher der Krise – Banken, Versicherungen und Vermögende – nicht an den Kosten zur Überwindung der Schuldenkrise herangezogen.


Jürgen Deutsch

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