Bürger Journal
Deutsch-Zeit
Die eingesperrte Empörung blickt mit einem Auge durch das Gitter von Jürgen Deutsch
Schon mal dagewesen – damals wertlose Anleihen,
heute gute Steuergroschen!
Angesichts der Bemühungen deutscher Demokraten um die europäische Schuldenkrise und deren Bewältigung ist es angebracht sich an die erste bombastische deutsche Schuldenkrise zu erinnern
Deutsch-Zeit auf den Punkt aus Berlin von Jürgen Deutsch
Nach dem „Ersten Weltkrieg“ übernahm die erste demokratische Regierung in Deutschland ein dramatisches Schuldenerbe. Um dem Herr zu werden setzte die Weimarer Republik die erste große Finanz- und Steuerreform in der deutschen Geschichte durch. Eine Steuer auf Vermögen und Grundbesitz. Die fatalen Schulden der deutschen Kriegsfinanzierung waren der Grund. Kaiser Wilhelm, hatte den 1.Weltkrieg durch wertlose Anleihen finanziert, weil es keine Kapital-, Reichen- und Großgrundbesitzsteuer gab.
Genau andersherum, über höhere Steuern hatten Briten und Franzosen ihre Kriegskosten beglichen – auch die dortigen Rüstungskonzerne hatten höhere Steuern zahlen müssen. In Wilhelms Deutschland wurden die Gewinne der Rüstungskonzerne weitgehend geschont. Folglich stieß die demokratische Weimarer Regierung auf den hässlichen Widerstand der Vermögens- und Grundbesitzer. Wegen der Steuerreform finanzierten die Großgrundbesitzer, die deutsche Schwerindustrie über die deutschnationale Presse eine gewaltige Hetzkampagne gegen den ersten Reichsfinanzminister der Weimarer Republik, Matthias Erzberger. Mit der Folge, dass der Reichsminister Erzberger, von zwei deutschnationalen Offizieren 1921 er- schossen wurde.
FAZIT
Damals wurden dem Volk, indem an das nationale Gewissen appellieren, für Wilhelms Krieg wertlose Schuldscheine aufgeschwatzt und die Untertanen holten die letzte Goldmark aus ihrem Sparstrumpf. Die ostelbischen Großgrundbesitzer und Rüstungskonzerne aber strichen gigantische Gewinne ein.
In der jetzigen europäischen Schuldenkrise wird der andauernde Euro-Währungskrieg
- wie zu Kaiser-Zeiten – vom deutschen Steuerzahler finanziert. Und erneut werden die Verursacher der Krise – Banken, Versicherungen und Vermögende – nicht an den Kosten zur Überwindung der Schuldenkrise herangezogen.
Jürgen Deutsch
mailto: Opinion-of-press@web.de oder www.Deutsch-Zeit.blogspot.com
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen