Freitag, 1. Januar 2010

25.12.2009 - Von Denkfabriken und Meinungsbilder

Von Denkfabriken und Meinungsbilder

Wie der Bürger hinters Licht geführt wird
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliegen so frei …

Zwischendurch aus Berlin von Jürgen Deutsch

Nach dem Zerfall der Sowjetunion – dem Ende des „Kalten Krieges“ – gebaren die Denk- fabriken, jenseits des Atlantiks, das neue Feindbild: Islam. Für das Zusammenleben der drei monotheistischen Weltreligionen (Christen, Juden, Moslems) wäre es von entscheidender Bedeutung gewesen, die Hintermänner des 11. September 2001 mit Polizei- und Geheim- dienstmittel dingfest zu machen. In der Politik wird ständig getäuscht und vertuscht. Permanent versuchen die Regierungen dem Volk das „X für ein U“ vorzumachen. Den Regie- renden wird vorgeworfen, das Parlament und die Bürger nicht ausreichend zu informieren. Wer oder was hindert den Journalisten daran im demokratischen Deutschland – außer der „spin doctor“ – beim Schreiben seine Gedanken freien Lauf zu lassen?
Jüngster Fall: Der Luftangriff der Bundeswehr auf einen festsitzenden Tanklastzug in Kundus – vorbei am Parlament – um am 27. September die Wahlchancen der Schwarz-Gelben Regierungsanwärter nicht zu gefährden. Schwarz-Rot und Schwarz-Gelb hat mit dem Verschweigen der kriegsähnlichen Kampfeinsätze der Bundeswehr in Kundus der Demokratie einen schweren Schaden zugefügt, der lange nachwirken wird. Nicht anders verhält es sich mit den US-Denkfabriken und dem Mainstream der Weltpresse nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center. Anstatt die Täter der Anschläge mit dem Geheimdienst und der Polizei dingfest zu machen, befahl die Bush-Administration präventiv den Irakkrieg und setzte mit dem Angriff den Rest der Welt unnütz der Terrorgefahr aus – baute erfolgreich Islam-Feindbilder auf. So wurden bewusst von der US-Regierung Integrationsbarrieren – von oben nach unten – konstruiert und von der Weltpresse in Umlauf gebracht. Die Angst vor dem Islam begann weltumspannend nach dem 11. September 2001 mit einem Mandat des UN-Sicherheitsrats. Es scheint so als wiederhole sich Geschichte doch? Intoleranz, Respektver-
lust und Furcht vor jedes Anderssein führt in die falsche Richtung – Judenfeindlichkeit im 20ten Jahrhundert, Islam-Phobie im 21ten Jahrhundert? Die Meinungsmacher im Gleichmachkäfig sitzend schürte erfolgreich die Angst vor dem Islam. Die Bush-Regierung bestimmte in der Vergangenheit die Regeln, ist aber auch für deren Folgen mitverantwortlich. Da nützt es wenig wenn der erste US-Amerikaner, Barack Obama, mit seinem Besuch im Vorderen Orient die Gesprächsbereitschaft mit dem Islam suchte. Verständlicherweise sollten die Menschen, auf der ganzen Welt, eigentlich begriffen haben, dass die Ausgrenzung einer Religion in die menschliche Katastrophe führt. Die US-Feindbildvorgabe der Bush-Administration nach dem 11. September – von oben nach unten – ist der Hintergrund für die überall sichtbare Integrationsverweigerung von jungen Moslems in den westlichen Ländern. Das „Feindbild Islam“ ist politisch so gewollt und wirkt runter bis in die Integrationsabnei-
gung von moslemischen Jugendlichen. Neuerliche Islam-Verunglimpfung ist ein Produkt der US-Denkfabriken nach dem Anschlag auf die Twin Towers und dem Mainstream der Meinungsmacher. Zu Unrecht, denn der Islam ist eine friedliebende Religion – Islam heißt im arabischen: Frieden. Leider wird von terroristischen Moslems die Religion als Feigenblatt benutzt um das politische Ziel vom eigenen Gottesstaat durchzusetzen. Keine andere Weltreligion verursacht in den westlichen Ländern soviel Integrationsabneigung wie bei den Moslems. Während zweier Bush-Administrationen ist die Intoleranz der faschistischen Republikaner gegenüber dem Islam aufgebaut worden, bei doch besten familiären und geschäftlichen Kontakten von Bush sen. zum Familienoberhaupt Bin Laden (größter saudischer Bauunternehmer). Die US-Irak-Politik von Dick Cheney, Donald Rumsfeld, Paul Wolfowitz war nicht komplex durchdacht. „Macht ist der Wille, zu einem exklusiven Wissen, das nicht einmal mehr stimmen muss, um den jeweiligen politischen Entscheidungen zu dienen“. „Die Regierung, rückt die eigene Bevölkerung an die Stelle des Gegners, der ausgeforscht, getäuscht und im Dunkeln gelassen werden muss“. Der Machtwahnsinn der Republikaner berücksichtigte nicht, dass der Weltbürger trotz der weltumspannenden Meinungsmache, mit Hilfe der Medien, nicht manipulierbar ist. Der Irrtumsschlüssel lag beim „American Enterprise Institute for Public Policy Research“ des neokonservativen Think Tanks der USA. Das AEI war die Gedankenfabrik der neuen amerikanischen Geostrategie, nach der Präventivkriege mehr als legitim sind. Im AEI-Institut wurde der Irakkrieg auf dem Reißbrett der neuen Weltordnung von Richard Perle entworfen. Die Politik bestimmt die Regeln, ist aber auch für deren positiven oder negativen Folgen verantwortlich.
Zurück zum jetzt: Barack Obama, der Präsident der USA ist so gebildet, dass er nicht erkennt wie dumm und interesselos seine Landsleute sind. Long Life for Barack Obama, um seine Leute zu „Amerikas Gloria“ zu führen.

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