Montag, 8. Februar 2010

08.02.2010 - Undemokratisches Afghanistan

Undemokratisches Afghanistan

Ohne die Einigung in der Loja Jirga läuft bei den Gebietsfürsten am Hindukusch nichts

Zwischendurch aus Berlin von Jürgen Deutsch

Schwarz-Gelb in Berlin setzt nach der Londoner Afghanistan Konferenz, mit der Unterstützung der korrupten Regierung Karzei, der geldgierigen Kriegsfürsten und der Aufstockung des Soldatenkontingents, aufs falsche Pferd.
Es gab in der Vergangenheit mehrere Zusammenkünfte in der Loja Jirga (Afghanische Versammlung), nur kam es nie zu einer Einigung – aus welchen Gründen auch immer. Die Hindernisse für eine gemeinsame Entscheidung der Warlords in der Loja Jirga müssen ans Tageslicht. Ansonsten bleibt jede ausländische Einmischung für die afghanische Bevölkerung ergebnislos - wird für den Westen ein Fass ohne Boden.
Ein wirtschaftliches Grundlagen-Konzept für die Afghanen, einen sich lohnenden Privilegien-Schatz für die Warlords und der einhergehende Zivilaufbau kann die afghanische Gesellschaft stärken – nicht die Unterstützung der korrupten Kabuler Regierung, Karzei. Wo die Dollars in dunkle Kanäle fließen. So beträgt der inoffizielle Preis für den Gouverneursposten 800.000,- Dollar und der stellt den Polizeichef für 500.000,- Dollar ein. Die Korruptions-Spirale dreht sich bis zum Polizisten auf der Straße. Nur der Zivilaufbau und ein wirtschaftliches Grundlagenkonzept – nach der Einigung in der Loja Jirga – hilft dem afghanischen Volk weiter. Ein mehr an Soldaten am Hindukusch wirkt kontraproduktiv, weil durch häufigere Kampfeisätze verstärkt zivile Opfer zu beklagen sein werden.
Auch der Westerwelle-Gedanke (FDP), gemäßigte Taliban-Kämpfer heraus zu kaufen, ist nicht schlüssig durchdacht. Ein mitlaufender Taliban-Kämpfer der die Unterstützung von fünf Dollar täglich von der Taliban-Führung erhielt, hat nicht gebombt und unschuldige mit in den Tod gerissen. Der arme afghanische Bauer kann nicht begreifen warum ein Taliban-Kämpfer – nach den Vorstellungen Westerwelles - ebenfalls belohnt werden soll. Folglich wird sich der arme Bauer als Taliban zu erkennen geben, um in den Genuss des Geldsegens zu kommen.

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